Argumente für JÜL

Nicht der Ausgleich der Unterschiede ist das Ziel, sondern das Ausschöpfen der Lernmöglichkeiten eines jeden Kindes.

In der gemischten Jahrgangsgruppe soll jedes Kind so weit wie möglich selbstorganisiert auf seinem Niveau lernen  und die Älteren haben die Möglichkeit den Jüngeren zu helfen.

Es geht um:

  • Innere Differenzierung mit weitgehender Selbststeuerung
  • Gelegenheiten vorausgreifenden Lernens für Jahrgangsjüngere und vertiefenden Durchdringens der Jahrgangsälteren bzw. Fortgeschrittenen
  • Förderung aller Kinder entsprechend ihres individuellen Lern- und Entwicklungsstandes (nicht jahrgangsbezogen!)
  • Soziales Lernen in Alters- und Entwicklungsheterogenität, miteinander und voneinander Lernen
  • Nutzung der sozialen Erfahrung für die Entwicklung und das Lernen
  • Individualisierung als Lernprinzip
  • Ermöglichen und Förderung von Kooperation und kommunikativem Lernen (Jüngere und Ältere regen sich gegenseitig an, u.a. weil Kinder einander in der Sprach- und Erklärungsebene nahe sind)
  • Individueller Verbleib, möglichst keine Gruppenwechsel, Verbleib statt „Sitzenbleiben“ ohne die Gruppe und den Lehrer zu wechseln
  • Eine sozial schon gefestigte Gruppe nimmt eine kleinere Gruppe Neuer auf.
  • Die Kinder lernen voneinander wie bei Geschwistern.
  • Ältere Schülerinnen und Schüler werden zu Experten und Lernhelfern für jüngere.
  • Jüngere lernen von Älteren, sie profitieren von deren Kenntnissen und Wissen und erlernen gleichzeitig auch wirkungsvolle Lernmethoden.
  • Jüngere übernehmen von Älteren Rituale und andere förderliche soziale Verhaltensschemata.
  • Gegenseitige Erziehung zu Rücksichtnahme findet in erhöhtem Maße statt.
  • Es ist eine geringere Bedeutung von Rangfolgen zu beobachten.
  • Die gegenseitige Akzeptanz steigt, es ergeben sich größere Chancen für Erfolgserlebnisse.
  • Patenschaften, Helfersysteme, Partnerarbeit, Kooperation gewinnen eine große Bedeutung.
  • Rollenvielfalt in der Lerngruppe, die immer wechselt: Je nach Entwicklungsstand und Kompetenzbereich ist das Kind mal „Lehrling“, „Geselle“ oder „Meister“ und lernt durch diesen Perspektivwechsel mehr Verständnis für andere aufzubringen
  • Übergang von Kiga in Schule erleichtert -> Zum einen, weil die Eingewöhnung sanfter und kürzer verläuft (da nicht alle zur gleichen Zeit „neu“ sind) und sie schneller in eine bestehende Gemeinschaft einbezogen werden und die Regeln und Rituale der Klasse so zügiger aufnehmen können. Zum anderen, weil sie auf ein natürliches Miteinander treffen, welches sie bereits aus dem Kindergartenalltag kennen.
  • Persönlichkeitsentwicklung wird unterstützt und da keine eingefahrenen Rollen existieren, kann sich jedes Kind in der Schule als kompetent, unterstützend und erfolgreich erleben
  • Konkurrenzen entstehen so weniger häufig und die Fortschritte der anderen werden eher als Ansporn erlebt.